5. Januar 2024

Von der Scanner Persönlichkeit zur Hochsensibilität: Ein Blick in meine vielseitige Welt

Vielbegabte und das Bewusstsein von Hochsensibilität

Ein abwechslungsreicher Lebenslauf: Auf der Suche nach Vielfalt

Mein beruflicher Weg war geprägt von ständiger Veränderung. Langeweile in meinem Umfeld trieb mich an, immer wieder Neues auszuprobieren. In der Schule galt ich nicht gerade als lernwillig, doch im Arbeitsleben änderte sich dies drastisch. Über eine Zeitarbeitsfirma fand ich mich in verschiedenen Unternehmen, Abteilungen und Rollen wieder. Oft hätte ich auf herkömmlichem Weg nie zu diesen Positionen gefunden. Meine rasche Auffassungsgabe wurde von Führungskräften schnell erkannt, was nicht selten zu Übernahmeangeboten führte.

Doch mit dem Überschreiten der 40-Jahre-Marke änderte sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt. Die Vielfalt meines Lebenslaufs wurde plötzlich zu einer Herausforderung. Das Gefühl, “nicht normal” zu sein, begleitete mich. Vor über 10 Jahren stolperte ich jedoch über das Buch “Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will” von Barbara Sher. Eine Befreiung! Hier lernte ich den Begriff der Scanner Persönlichkeit kennen. Etwa 20 % der Bevölkerung teilen dieses Merkmal. Endlich wurde mir bewusst, dass es okay ist, sich in vielen Bereichen zu interessieren und ständig weiterzubilden und Wissen anzueignen.

Scanner Persönlichkeit und die Erleichterung

Die Erkenntnis meiner Scanner Persönlichkeit brachte eine neue Perspektive. Das ständige Wechseln der Interessen war nicht ungewöhnlich, sondern eine Eigenschaft, die viele teilen. Lernen, mit der Vielfalt umzugehen, und sich selbst zu regulieren, wurde Teil meines Lebens.

Hochsensibilität als begleitendes Element

Bereits in meiner Kindheit spürte ich die Notwendigkeit von Rückzugsorten und eine erhöhte Wahrnehmung. Nach der Auseinandersetzung mit meiner Scanner Persönlichkeit wurde oft die Frage gestellt: “Bist du hochsensibel?” Meine Antwort war meist “Ich nehme viel wahr.” Ein späterer Check bestätigte nicht nur meine Wahrnehmungsfähigkeit, sondern zeigte auch, dass ich im Laufe intensiver Selbstarbeit gelernt hatte, mich abzugrenzen.

Hochsensibilität: Fluch oder Segen?

Die Frage, ob Hochsensibilität ein Fluch oder ein Segen ist, beschäftigte mich. Heute betrachte ich sie als Gabe. Die Fähigkeit, viel wahrzunehmen, ermöglicht es mir, auf meine Reserven zu achten und nicht über meine Kräfte zu leben. Hochsensibilität ist kein Hindernis, sondern ein Begleiter auf meinem Weg, den ich heute dankbar annehme.

In meinem Blog teile ich meine Erfahrungen als Scanner Persönlichkeit und Hochsensible. Es ist meine Hoffnung, dass meine Reise andere ermutigt, ihre Einzigartigkeit anzunehmen und die positiven Seiten in scheinbaren Herausforderungen zu entdecken.

Doris Wiedemann

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